Christliche Kunst: eine Sackgasse?

Die Redewendung "christliche Kunst" bezeichnet eine Kirchenkunst, die sich von Kunst unterscheidet. Dieser Unterschied schadet der Kirche und der Kunst.

Der Begriff „christliche Kunst" stammt, wie der Benediktiner Laurentius Koch gezeigt hat, aus dem Französischen. Von art chrétien wurde zuerst 1828 gesprochen, als die französische Kirche nach den Wirren der Revolution langsam wieder Tritt fasste. Für die teilweise geplünderten Sakralbauten fand man in den maßgebenden Institutionen des Pariser Kunstlebens keine geeigneten Andachtsbilder und liturgischen Geräte, und man bemühte sich deshalb um eine eigene kirchliche Kunstproduktion, eben die art chrétien.

Damit begann ein Sonderweg kirchlicher Kunst, der in ein Ghetto führte. Es war ein vom öffentlichen Kunstbetrieb abgetrennter Bereich, in dem vermeintlich andere Gesetze galten. Die Entwicklungen in der Malerei von der Romantik bis zum Kubismus wurden von der Kirche als unchristlich ausgeblendet. Auch das Werk tief religiöser Maler wie Paul Cézanne und Vincent van Gogh galt nicht als „christliche Kunst", weil bei beiden Künstlern christliche Themen nur im Frühwerk aufscheinen.

Stattdessen wurde von Paris aus eine industriell hergestellte, mittelalterlich anmutende „christliche Kunst" in den Kirchen der französischsprachigen Welt verbreitet, eine Kunst, die sich vom Klassizismus ausgehend rückwärtsgewandt an der Gotik orientierte. Ihr Kennzeichen ist eine blutleere Blässe, eine unglaubwürdige Frömmigkeit der gefalteten Hände und der himmelnden Blicke sowie eine unerträgliche Bravheit. Die Heiligen, die als Fürsprecher und Vorbilder auf Altären und Konsolen in den Kirchen aufgestellt, in die Kirchenfenster gemalt wurden, sehen aus, als ob sie nie einen Konflikt bestanden und keiner Erlösung bedurft hätten. Und dies zu einer Zeit, die in der Literatur das Reich des Unbewussten, der psychischen Zwänge, der Träume und der Triebe entdeckte, von Jean Paul ebenso wie von Gustave Flaubert und vielen anderen.

Abschied von Aristoteles

In München löste man das Problem der Kirchenausstattung mit sogenannten Kunstanstalten, die industriell hergestellte Glasfenster, Skulpturen und Kreuzwegstationen nach spätgotischen Mustern an Kirchen in aller Welt lieferten. 1893 wurde von katholischen Politikern, Theologen und Künstlern die „Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst" gegründet. Zudem gab es seit 1853 diözesane Vereine für christliche Kunst, die mittelalterliche Kirchenkunst sammelten und Empfehlungen für neugotische Kirchenausstattungen aussprachen.

Als sich um 1910 die moderne Kunst in Paris, Dresden, München und Moskau von der seit Aristoteles gültigen Anschauung, Kunst sei Nachahmung der Natur, löste, fand dies in der katholischen Kirche kein positives Echo. Die religiöse Inspiration dieser Revolution wurde als „modernistisch" mit einem Generalverdacht belegt. Die französischen Dominikaner Marie-Alain Couturier und Pie Régamey, welche die Kirche durch zeitgenössische Kunst erneuern wollten, hatten das laut beklagt, ebenso der Kunsthistoriker Georg Lill, Vorsitzender der „Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst". Lill war außerdem Schriftleiter der „Zeitschrift für christliche Kunst". Als deren Nachfolger hatte Hugo Schnell 1947 die Zeitschrift „Das Münster" gegründet und sich für eine moderne kirchliche Kunst eingesetzt. Das ist mehr als sechzig Jahre her.

Blindheit des Antimodernismus

Das Zweite Vatikanische Konzil hob den Antimodernisten-Eid auf. Aber die kulturelle Verspätung, hervorgerufen durch die jahrzehntelange Abschottung, hat die Kirche bis heute nur teilweise aufgeholt. Der Begriff „christliche Kunst" hat zu dieser Abschottung beigetragen. Er gehört zum Arsenal der Verteidigungswaffen, mit denen sich die Kirche in einer „defensiven Kräftekonzentration" einschloss (Hubert Jedin). Der Begriff sollte als Sackgasse erkannt und im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgegeben werden. Aus einer Sackgasse heraus führt allein die Umkehr.

Als Mitglied der „Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst", zweier Münchner Vereine für christliche Kunst und als langjähriger Direktor des Diözesanmuseums für christliche Kunst in Freising hatte der Autor Grund, sich mit dem Begriff auseinanderzusetzen. Erste Zweifel an seiner Berechtigung kamen, wenn er auf die Vergangenheit vor 1828 ausgedehnt wurde. Damit wurde das Werk von Rubens, Rem­brandt, Michelangelo und Tizian in eine christliche und in eine andere, namenlose Hälfte geteilt.

Rubens war allerdings selbst dann kein Heide, wenn er die Amazonenschlacht malte oder die Entführung der Töchter des Leukippos. Michelangelo war kein Heide, wenn er die Leda mit dem Schwan zeichnete. Beide sahen von ihrem Standpunkt als gläubige Christen auf den griechischen Mythos. „Jedes Kunstwerk ist Kind seiner Zeit. Oft wird es zur Mutter unserer Gefühle", hatte Wassily Kandinsky 1912 in „Das Geistige in der Kunst" gegen den damals herrschenden Historismus geschrieben. Der Begriff „christliche Kunst" grenzte mythologische Bilder, Aktbilder, Stillleben, Genre- und Landschaftsmalerei und damit wesentliche Gattungen der Neuzeit aus, verengte den Blick auf Kunstwerke christlicher Thematik und kirchlichen Gebrauchs. Er wirkte wie Scheuklappen, die einem Kutschpferd mit dem Zaumzeug angelegt werden. Sein Blickwinkel wird künstlich verengt, damit es nicht erschrickt, durch nichts von seiner Aufgabe, den Karren zu ziehen, abgelenkt wird. Das Lebenswerk Alter Meister aufzuteilen in christliche und andere Kunst, scheint unredlich. Unter dem Blickwinkel kirchlicher Kunst und christlicher Ikonografie kann man Werke und Werkgruppen auswählen. Doch sollte man diese Auswahl nicht mit dem allgemeinen Begriff „Kunst" bezeichnen.

In einem anregenden „kulturgeschichtlichen Spaziergang im Germanischen Na­tio­nalmuseum" hat der Würzburger Volkskundler Wolfgang Brückner zuletzt „Die Sprache christlicher Bilder" in ihrer Vielseitigkeit entschlüsselt, indem er sich um „die anthropologisch angemessene Interpretation religiöser Dingwelten" bemühte. Es ist verführerisch vereinfachend, kirchliche Kunst und christliche Bilder und Zeichen als Werke christlicher Kunst zusammenzufassen. Aber was ist dann der Rest? Unchristlich? Oder „nur" Kunst? Und wer meint, „christliche Kunst" sei die ganze Kunst, die Christen interessieren müsste, beraubt sich sämtlicher Qualitätsmaßstäbe.

Es gab Epochen - vor allem zwischen 600 und 1300 -, in denen die Produktion von Werken mit christlicher Thematik die aller anderen Themen übertraf. Aber so ausschließlich fromm, wie es die Überlieferung darstellt, war auch das Mittelalter nicht. Bauten und Bilder für profane Zwecke sind im Zuge von Umbauten, Eroberungen und Erbgängen verloren gegangen, während im Schutz „unsterblicher" Klöster und Domkapitel kirchliche Werke größere Chancen des Überlebens hatten. Die Handschriften aus Klöstern, die Altarbilder aus Kirchen bestimmen deshalb heute unser Bild vom Mittelalter. Im „Herbst des Mittelalters" nahm die Kunstproduktion für aristokratische und bürgerliche Selbstdarstellung einen großen Aufschwung. In der Neuzeit bestimmte diese profane Kunst weitgehend das Kunstgeschehen, auch wenn kirchliche Aufträge für Leonardo da Vinci, Raffael, Tizian und Rubens noch eine große Rolle spielten.

Kassel, Basel, São Paolo, Tokio

Auch bei zeitgenössischen Künstlern, die der Autor kennt und mit denen er arbeiten durfte, scheint es unmöglich, ihr Schaffen als „christliche Kunst" zu bezeichnen. Es wäre sogar indiskret und wenig zielführend, das Werk eines so katholisch geprägten Künstlers wie Stephan Huber, Professor an der Münchner Kunstakademie, auf seine Christlichkeit hin zu untersuchen. Klar ist, dass ein Teil dessen, was der Bildhauer schafft, christliche Themen hat, etwa Altar und Ambo in der Pfarrkirche von Beyharting, die nicht ausgeführten Entwürfe für den Altarraum der Münchner Theatinerkirche oder die Reihe der Schutzpa­trone Mainfrankens im Frankfurter Allianzpalast. Anderes aber ist einfach Kunst eines katholischen Christen. Die Qualität seiner Entwürfe kann nicht beurteilen, wer die übrigen Werke nicht kennt.

Der Aachener Pfarrer und Maler Herbert Falken, Mitglied des Deutschen Künstlerbunds, besteht darauf: „Ich mache Kunst, nicht Kirchenkunst." Wie Tizian, Michel­angelo und Rubens, könnte man ergänzen. Dass wir diese Spaltung - hier Kunst, da christlich genannte Kirchenkunst - zugelassen haben, belastet die Glaubwürdigkeit der Kirche.

Es gibt eine Kunst christlicher Zeitalter vom 4. bis zum 18. Jahrhundert nach Christus in Europa, mit Auswirkungen auf die ehemaligen Kolonien europäischer Staaten. Aber auch in diesem Zeitraum entstanden zahlreiche Werke, die weder nach ihrem Thema noch nach ihrer Absicht christlich genannt werden können. In der globalen Kunst heute spielen christliche Elemente eine gewisse Rolle, zum Beispiel als historischer Bezug oder als gesellschaftskritisches Moment. Aber die Kunst, wie sie sich heute - auf der „Documenta" in Kassel, der „Art Basel", den Biennalen in Venedig, São Paolo oder Tokio etc. - darstellt, ist weder christlich noch postchristlich. Sie versteht sich global, benutzt teils auf verblüffende Weise das gemäß historischen Entwicklungen Ungleichzeitige als Gleichzeitiges.

Diese Weltkunst hat tausend Gesichter. Viele davon sind für Christen interessant, einige sogar für Kirchenräume geeignet. Andere wiederum sind dem Christusglauben gegenüber unbestimmt oder lehnen ihn ab.

Rückkehr der Religion

Die Weltkunst der Gegenwart ist offen für Transzendenz. Religion wurde wieder zum Thema. Im Westen galt Religion in Kunsthandel und Ausstellungswesen bis zur „Documenta 5" als geschäftsschädigend und unmodern. Im Osten war sie ohnehin aus ideologischen Gründen aus dem staatlich gelenkten Kunstbetrieb verdrängt. Der „Documenta"-Leiter Harald Szeemann (1933-2005) präsentierte 1972 zum allgemeinen Erstaunen Werke mit religiösen Inhalten. So wurde der „Blaue Reiter" der gleichnamigen Künstlergruppe als heiliger Georg im Kampf gegen den Materialismus erkannt. Die „Kathedrale des Sozialismus" von Lionel Feininger auf dem Gründungsmanifest des Bauhauses 1919 wurde als das identifiziert, was es war: eine Kirche.

Der Kunsthistoriker Wieland Schmied brachte den Geist der Avantgarde und die Zeichen des Glaubens in einer großen Ausstellung 1980 anlässlich des Katholikentags in Berlin zusammen. Gleichzeitig konnten im Werk von Christian Boltanski, Jannis Kounellis, Bill Viola und vieler anderer westeuropäischer und amerikanischer Künstler die religiösen Elemente nicht mehr übersehen werden.

Ein Grund für diese Entwicklung liegt meines Erachtens im Scheitern der Paradies-Versprechen der Moderne. Die Gesellschaft, die das Paradies der Werktätigen aufbauen wollte, brach 1989 zusammen. Weder die Zunahme des Konsums noch die fortschreitende Technisierung haben die Menschen zu ihrem Glück befreit. Auch die sexuelle Revolution konnte nicht halten, was sie versprach. Die Krankheit Aids konfrontierte die meinungsbildenden Krei­se von Künstlern, Autoren, Medien mit einer ganz neuen Erfahrung von Leid und Tod. Die Ausrufung der Islamischen Republik im Iran 1979 und das Terrornetzwerk der Al-Qaida zeigten aufs Neue die politische Macht von Religion.

Kunst und Prophetie

In diesem Umfeld wurde Religiosität wieder Thema der Kunst. Der Maler und Bildhauer Thomas Lehnerer (1955-1995) hat darauf hingewiesen, dass Religion nicht der Kirche allein gehört. Die zutiefst existenziellen Fragen nach Liebe, Tod, Leid, Leben sind Fragen der Religion und der Kunst. Wenn Kirche von heute sein will, muss sie sich diesen Fragen stellen. Wenn sie, wie es ihr Auftrag von Jesus von Nazareth her ist, „Licht der Welt" sein will, muss sie sich mit den höchsten Formen zeitgenössischer Kunst auseinandersetzen.

Seit sich um 1900 zum ersten Mal eine Künstlergruppe „Nabis", also Propheten, nannte, beanspruchen Künstler, aufgrund ihrer geschulten Sensibilität mehr zu spüren als das große Publikum, etwa das Unheil des Faschismus. Aber die Kirche nahm in ihrem Antimodernismus die Prophetien gegen das Dritte Reich von Künstlern wie Käthe Kollwitz, Otto Dix, George Grosz, Max Ernst, Max Beckmann u. a. nicht wahr. Die furchterregende Ausstellung „Kassandra. Visionen des Unheils 1914-1945" vor zwei Jahren in Berlin hatte viele dieser düsteren Bilder versammelt, die nach dem Willen des Lehramts seinerzeit besser kein Katholik zur Kenntnis nehmen sollte. „Nie wieder", schrie eines der Antikriegsplakate der Kollwitz von 1919. Diesen Ruf müssen wir aufnehmen. Nie wieder dürfen Christen, weil sie die Prophetie der Kunst übersehen, ins Unrecht und Unheil eilen.

Aber wenn wir in Künstlern Propheten sehen, gilt für Christen auch das Wort Jesu: „Hütet euch vor falschen Propheten." Es geht darum, die Stimme der Kunst zuerst zu hören, ihre Werke anzuschauen und danach zu unterscheiden.

Keine christliche Kunst machen!

Als herausragendes Beispiel soll Joseph Beuys (1921-1986) genannt sein. Er wollte die Gesellschaft formen - mit Kunst. Lange vor allen Politikern sprach er von Ökologie und hat das Reden von Schöpfung und Mitgeschöpfen außerhalb von Theologenkreisen gesellschaftsfähig gemacht. Beispielhaft ist die Kunstaktion „Das Ende des 20. Jahrhunderts" 1983, in der Beuys auf die berühmt gewordene Baumpflanzaktion zur „Documenta" 1982 zurückkam. 7000 frisch gepflanzte Eichen sollten das Stadtbild prägen. Zu jedem Baum kam ein Basaltblock. Solche Steinblöcke weisen als versteinerte Bäume in „Das Ende des 20. Jahrhunderts" darauf hin, dass wir Menschen Teil der Natur sind. Beuys sprach während der Baumpflanzaktion von „Verwaldung statt Verwaltung". Von Steinen kann der Mensch nicht leben, so wenig wie von Asphalt und Beton. Beuys war als Künstler Prophet, anstößig wie Jesaja oder Ezechiel - und mit seiner Sensibilität seiner Zeit weit voraus.

In der Kunst der Kirche kommen Werke prophetischer Qualität gelegentlich vor, zum Beispiel in der Pax-Christi-Kirche in Krefeld oder wenn Andrea Viehbach in München-Perlach ein Marienbild aus Projektionen von Fotos heutiger Mütter schafft. Aber solche Bilder sind selten, zu selten.

Die Bedeutung des Ästhetischen für die Glaubwürdigkeit von Kirche wird von unseren Diözesanleitungen kaum erkannt, nur selten wirklich professionell gesucht. Sonst könnten Werke wie die jüngsten Papstdenkmäler nicht entstehen: überlebensgroße Bronzereliefs nach Pressefotovorlagen. Wenn Erzbischof und Domkapitel ein Denkmal des Papstes wie das im Münchner Dom in Auftrag geben, bekunden sie damit, dass sie von dem, was heute in der Kunst möglich ist, nichts wissen und sich auch nicht aufklären lassen wollen. Der Kampf für die künstlerische Qualität, die allein dem Gotteshaus zukommt, ist noch lange nicht gewonnen.

„Du sollst keine christliche Kunst machen!", hat Herbert Falken vor Jahren als elftes Gebot vorgeschlagen. In der Geschichte hat sich seit 1828 gezeigt, dass der Blickwinkel auf „christliche Kunst", wie man zusammenfassend die Kirchenkunst und die Bilder und Zeichen christlicher Thematik genannt hat, zu viel an Qualität ausblendet, dass neue Entwicklungen der Kunst nur verspätet wahrgenommen werden und nur in gebändigter Form zugelassen sind. Wenn aber „christliche Kunst" ein Scheuklappenbegriff ist, der das Kutschpferd in die Sackgasse führt, was sollen dann die vielen Vereine und Institutionen, die diesen Begriff im Titel führen? Sie sollten sich verstehen als Vereine oder Institutionen von Christen für Kunst.

Leitmedium der Zeit

Es geht darum, das Kunstgeschehen zu beobachten, weltweit und in allen Gattungen. Es geht auch darum, auszuwählen, was Christen interessiert, was für Christen etwas bedeuten kann. Dieser Kunst sollte man Öffentlichkeit verschaffen und sie so stärken und ihr helfen, eine Kunst für die Kirche zu gewinnen, die Kirche wieder zum Licht der Welt macht.

Um diese Aufgaben ehrlich anzugehen, sollten viele dieser Vereine ihren Namen ändern, so wie es das Museum des Vereins für christliche Kunst in den Bistümern ­Aachen und Köln getan hat, das heute ­„Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln" heißt. „Dom(berg) 21, Kunstmuseum des Erzbistums München und Freising" wäre der richtige Name für die ­Institution in Freising. Vereinigungen christ­licher Künstler brauchten sich nicht umzubenennen. Christliche Künstler brauchen wir so dringend wie christliche Mütter, Väter und Lehrer für die Weitergabe des Glaubens. Aber Vereine, Gesellschaften und Zeitschriften, die Künstler, Kunstfreunde und Wissenschaftler ansprechen wollen, müssten in ihrem Namen etwas umstellen. Zum Beispiel „Deutsche Gesellschaft für Kunst und Christentum" statt „für Christliche Kunst".

Diese Fragen scheinen zunächst nur eine kleine professionelle, intellektuelle Minderheit in der Kirche zu berühren. Aber die bildende Kunst war und ist das Leitmedium im weiten Feld der Ästhetik. An ihr kommt niemand vorbei, dem das Ansehen der Kirche in der Welt Sorge macht. Wir brauchen dringend eine öffentliche kritische Auseinandersetzung mit der Frage: Steht die kirchliche Ästhetik auf der Höhe der Zeit?

In den „Bildgedanken" des CIG wurden vom Autor unter anderem folgende Künstler mit ihren herausragenden Werken vorgestellt: Antoni Tàpies (Nr. 10/2008), Mark Rothko (14/08), Anselm Kiefer (40/08), Bruce Nauman (44/08), An­dreas Bindl (49/08), Wassily Kandinsky (5/09), Jannis Kounellis (18/09), Cy Twombly (27/09), Akademieklasse Stephan Huber (40/09), Carola Heine und Johannes Schreiter (49/09), Bernd Zimmer (10/10), Niki de Saint Phalle (27/10), Rudolf Wachter (31/10), Kurt Benning (45/10).

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